ENTSCHEIDUNGEN AM LEBENSENDE

04-11-2024 | 19:00H

VORTRAG

Immer mehr muslimische PatientInnen auch in Europa werden am Ende ihres Lebens für eine bestimmte Zeit palliativ versorgt. In diesem Bereich gibt es zahlreiche ethische Fragen, die auch auf Grundlage religiöser Werte und Normen diskutiert werden. In der islamischen Ethik werden Entscheidungen am Lebensende durch Prinzipien wie die Heiligkeit des Lebens, das Vertrauen in den Willen Gottes und das Verbot der absichtlichen Tötung (Euthanasie) geleitet. Lebensverlängernde Maßnahmen können abgelehnt oder beendet werden, wenn sie als sinnlos erachtet werden oder nur Leiden verlängern. Schmerzbehandlung wird gefördert, auch wenn sie unbeabsichtigt das Leben verkürzen könnte, solange die Absicht nicht  ist, den Tod absichtlich herbeizuführen. Entscheidungen sollten in Absprache mit sachkundigen Gelehrten und medizinischen Fachleuten getroffen werden, um die Übereinstimmung mit islamischen ethischen Grundsätzen sicherzustellen.

ZUR PERSON

Dr. Martin Mahmud Kellner studierte Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien und promivierte zu Fragen islamischer Medizinethik am Lebensbeginn und am Lebensende. Danach studierte Dr. Kellner den Islam bei vielen namhaften Gelehrten in verschiedenen islamischen Ländern des Nahen Osten. Er ist langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter und Vertretungsprofessor am Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück im Bereich Quellenlehre des Islams (Koran- und Hadithwissenschaft). Er ist Mitbegründer und Leiter der Bildungsinitiative „madrasah.de“.

MONTAG, 04-11-2024, 19:00H

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